Der Jakobsweg und der Alltag

Wenn der Jakobsweg ein Pilgerweg ist und vom Pilger beschritten wird, unterscheidet er sich in aller Regel vom Weg des alltäglichen Lebens.

Der Pilger hat seinen ganzen Besitz dabei.  Er trägt nur das unbedingt Notwendige in seinem Rucksack. Alles Überflüssige lässt er zurück.  Der Tag des Pilgers ist von großer Schlichtheit. Er steht früh am Morgen auf und macht sich auf den Weg. Es gibt nur das Laufen, Essen und Schlafen. Es gibt nur wenig Ablenkung. Er spricht mit anderen Pilgern. Alle Pilger sind ebenbürtig. Was der Pilger sonst macht und tut, spielt keine Rolle.

Der Pilger tauscht Gefühle Erfahrungen und Erlebnisse mit anderen Menschen aus, die er erst vor sehr kurzer Zeit kennengelernt hat.  Eine solche Vertrautheit gibt es im alltäglichen Leben nur sehr selten.

Der Pilger gestaltet seinen Tag in größter Achtsamkeit.

Wenn es dem Pilger gelingt diese Achtsamkeit und diese schlichte Lebensweise in den Alltag mitzunehmen, könnte man davon sprechen, dass der Jakobsweg auch im Alltag beschritten werden kann.

Fast alle die aus Santiago zurückkehren machen jedoch die Erfahrung, dass die Wirkung des Pilgerweges mit jeder Woche immer mehr nachlässt. Es bleibt eine Erinnerung und eine immer stärker werdende Sehnsucht diese Erfahrung zu wiederholen.

So erklärt es sich, dass sehr viele Jacobs Pilger immer wieder auf den Camino zurückkehren.

 

The Way of St James and everyday life

If the Way of St James is a pilgrimage and is walked by the pilgrim, it is generally different from the way of everyday life.

The pilgrim has all his possessions with him.  He only carries what is necessary in his rucksack. He leaves everything superfluous behind.  The pilgrim’s day is one of great simplicity. He gets up early in the morning and sets off. There is only walking, eating and sleeping. There are few distractions. He talks to other pilgrims. All pilgrims are equal. What else the pilgrim is and does, does not matter.

The pilgrim shares feelings, experiences and experiences with other people he has only recently met.  Such intimacy is very rare in everyday life.

Pilgrims organize their day with the utmost mindfulness.

If the pilgrim succeeds in taking this mindfulness and this simple way of life into everyday life, one could say that the Way of St James can also be walked in everyday life.

However, almost everyone who returns from Santiago experiences that the effect of the pilgrimage wears off more and more with each passing week. What remains is a memory and an ever-increasing longing to repeat the experience.

This explains why so many Jacobs pilgrims return to the Camino again and again.

 

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