Montag, 29. Juni 2020

Vergiss deine Lebenssituation
und beachte dein Leben.
Deine Lebenssituation
existiert in der Zeit.
Dein Leben ist jetzt.
Deine Lebenssituation ist eine
Einbildung des Verstandes.
Dein Leben ist wirklich

Eckhart Tolle

wie immer sind die Worte von Eckart Tolle einfach und gut zu verstehen. Das Problem besteht nur darin, seine Vorschläge und Ideen in die Tat umzusetzen, sie zu leben. Dem Verstand ist vollkommen klar was Eckart ihr sagt. Die Situation in der ich mich gerade befinde, ist vorübergehend und flüchtig. Und zwar vollkommen gleichgültig, ob mir diese Situation gefällt oder nicht. Sie geht vorbei.

Wenn ich meine Aufmerksamkeit auf den jetzigen Augenblick richte, geht es mir weder gut noch schlecht, dann ist mir klar, dass ich einfach bin. In diesem Einfach-sein erfolgt keine Beurteilung. Erfolgt keine Ablehnung und kein Haben-wollen.
Die Wahrheit des Lebens wird dann der Seele und dem ganzen Sein bewusst. auch wenn der denkende Verstand hier nicht mehr mitkommt. Das Sein im jetzigen Augenblick, was ja die einzige Möglichkeit ist zu leben, ist für den Verstand nicht fassbar. Dieser Seins-Zustand besteht jenseits des Verstandes.

Und hier beginnt das Paradox des Lebens uns zusätzlich zu verwirren. Denn einerseits können wir nur im jetzigen Augenblick leben, andererseits sind wir aber auf die Zeitachse angewiesen, die aus der Vergangenheit in die Gegenwart und  weit hinein in die Zukunft reicht. Auch wenn diese Zeitachse reine Illusion, Einbildung ist, wird sie trotzdem notwendige Basis für unser Handeln sein. Besonders für uns Menschen in Nordeuropa hat die Zeitachse eine wesentliche Bedeutung. Anders als in Indien, aus der diese Gedanken ursprünglich kommen, müssen und mussten die Menschen in Nordeuropa, um zu überleben, immer für die Zukunft planen. In Indien und anderen subtropischen Ländern steht Essen in Form von Früchten und Ernten das ganze Jahr zur Verfügung. Mir ist deutlich, dass die großen Heiligen Indiens wie der Buddha und andere sich nicht um die Planung ihrer Ernährung kümmern mussten. Mal ganz davon abgesehen, dass sie von der Bevölkerung auf ihren Almosengängen mit Mahlzeiten versorgt worden.

Einmal mehr erinnern mich diese Worte von Eckart an die Not-Wendigkeit immer bewusster im Augenblick zu sein (das ist irgendwie lächerlich zu sagen, denn es geht ja gar nicht anders). Es bedarf also einer gewissen mentalen Anstrengung die Aufmerksamkeit und das Gewahrsein auf den jetzigen Augenblick zu lenken, ohne etwas abzulehnen oder haben zu wollen.

Dies scheint mir auch das Geheimnis der Heiligen zu sein, die alles bekommen was sie sich wünschen, da sie sich nichts wünschen was sie nicht bekommen.

In diesem Sinne wünsche ich euch einen angenehmen Tag.

Unmon Shodo
hier noch einmal den Ursprung meines buddhistischen Namens wie in mir Kobun Roshi aufgeschrieben hat

Leave Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert