Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

 

Ein Pilger ist fortgegangen und an den Ausgangspunkt seiner Reise zurückgekehrt.

Ist er derselbe Mensch, der losgegangen ist?

Ja und nein!

Er kann seine Erlebnisse nicht in Worten ausdrücken. Nur von der Oberfläche kann er berichten. Das Eigentliche ist nicht mit Worten vermittelbar.

Er kann nur sagen: Wenn Du wissen willst, was ein Pilger erfährt, gehe auf die Reise.

Was unterscheidet Pilgern vom Wandern?

  1. Wandern:
    1. Beim Wandern geht es darum, die Natur zu genießen, neue Orte zu entdecken und sich körperlich zu betätigen.
    2. Wanderer planen ihre Routen, wählen die passende Ausrüstung aus und genießen die Schönheit der Landschaft.
    3. Es gibt verschiedene Formen des Wanderns, wie Bergwandern, Trekking, Sportwandern, Nordic Walking und Geocaching.
    4. Wandern ist eine Freizeitbeschäftigung, die oft der Erholung und dem Stressabbau dient.
  1. Pilgern:
    1. Beim Pilgern geht es ebenfalls um das Wandern, aber mit einem zusätzlichen spirituellen Aspekt.
    2. Pilger machen sich auf eine längere Reise zu einem heiligen Ort. Diese Reise kann mehrere Tage oder Wochen dauern und erfolgt oft zu Fuß.
    3. Der Weg ist beim Pilgern genauso wichtig wie das Ziel. Pilger nutzen die Zeit, um über ihren Glauben nachzudenken, mit anderen Pilgern zu sprechen und sich innerlich zu besinnen.
    4. Berühmte Pilgerwege sind der Jakobsweg nach Santiago de Compostela oder Wallfahrten zu Orten wie Taizé, Lourdes, Fatima oder Medjugorje

 

 

Wei Wu Wei, ein Pseudonym für Terence James Stannus Gray, war ein 20. Jahrhundert Taoist, Philosoph und Schriftsteller. Seine Werke sind bekannt für ihre tiefgründigen Einsichten und ihre Verbindung zum Zen-Buddhismus. Eines seiner bemerkenswerten Werke ist “Fingerzeige zum Mond: Reflexionen eines Pilgers auf dem Weg”. In diesem Buch eröffnet Wei Wu Wei auf meisterliche Art die direkte und unerbittliche Perspektive eines Pilgers und erweist sich als einer der wesentlichen Klassiker des Zen-Buddhismus1.

Der Begriff Wu Wei stammt aus dem Daoismus und wird oft als “Nichthandeln” oder “Handeln durch Nicht-Handeln” übersetzt. Wu Wei bedeutet, im Einklang mit der natürlichen Ordnung zu handeln und den Fluss des Lebens intuitiv und mühelos zu akzeptieren. Es erinnert uns daran, dass wahre Stärke und Effizienz nicht durch Anstrengung und Kontrolle, sondern durch spontanes Handeln in Harmonie mit dem Dao erreicht werden. Wu Wei ist ein Zustand der inneren Stille, der zur richtigen Zeit die richtige Handlung ohne Anstrengung des Willens hervortreten lässt2.

In diesem Sinne können wir das Pilgern als eine Form des Wu Wei betrachten. Pilger machen sich auf eine spirituelle Reise zu heiligen Orten, ohne übermäßig einzugreifen, sondern im Einklang mit dem Fluss des Lebens. Sie lassen sich von ihrer inneren Intuition leiten und handeln im Moment, ohne Übereifer oder blinde Aktionismus. Das Pilgern wird zu einem Weg des tätigen Nichthandelns, bei dem die Handlungen spontan und natürlich entstehen, ähnlich wie das Wu Wei im Daoismus

 

Der Pilger bekam zu Beginn seiner Reise den entscheidenden Hinweis auf WEI  WU WEI und begann am Abend in der Herberge zu lesen.

Anders als er geplant hatte, konnte das nicht ohne sein Smartphone geschehen. So hat das Loslassen von der digitalen Welt nicht stattgefunden.

Der Pilger tröstete sich selbst in dem er sich sagte, ohne das Internet hätte er das  Buch nicht lesen können. „Fingerzeige zum Mond: Reflexionen eines Pilgers“

Dort las er: „Jeder Pilger auf dem Weg kann daran gemessen werden, inwieweit er konventionelle Werte auf neue Art betrachtet.“

Dann veränderte sich Alles und blieb so wie es schon immer war. Der Pilger weinte und war zum ersten Mal seit langer Zeit glücklich, ohne es glücklich nennen zu können. Gleichzeitig lachte er aus voller Kehle, ohne dass er sagen könnte irgendetwas sei lustig.

Der Pilger wusste, dass er nicht wirklich existierte, so wie er die vielen Jahrzehnte seines Lebens gedacht hatte.

Und dieser Gedanke war plötzlich nur noch ein Gedanke. Ein Gedanke der ihn selbst dachte.

Ein Gedanke der ihm eine Geschichte erzählte eine HIS-Story. Eine Geschichte, die er für die Wahrheit gehalten hatte.

Nichts war mehr, wie es zuvor war und dennoch unverändert. Die Illusion erkannte er als solche.

Es war, als erwache er aus einem Traum, den er als Traum erkennen konnte, der ihn immer noch fesselte und in die Traumwelt zurückziehen wollte.

Der Schmerz wurde stärker und die Vergangenheit wurde in seinen Gedanken lebendig.

Jede Zurückweisung, jede Kränkung, jede Verletzung der Vergangenheit konnte er fühlen. Es geschah jetzt und jetzt und jetzt. Kurze Augenblicke der Freude flackerten durch seinen Geist. nur Schatten einer Zeit, die es nicht gab, die nur in seinem Geist noch vorhanden war.

Wer bin ich?

Nichts!
Da war nichts, was er als beständig erfassen konnte. Jede Antwort auf diese Frage verwehte wie ein Nebel ohne eine, wie auch immer geartete, Sicherheit zu erzeugen.

Der Pilger fand sich in der Leere wieder, die gefüllt ist von allen Möglichkeiten.

Der Pilger liest diese Zeilen und lächelt über den Unsinn, der dort von wem auch immer geschrieben wurde.

Ultreia

 

 

Firstly, things turn out differently and secondly, than you think.

 

A pilgrim has left and returned to the starting point of his journey.

Is he the same person who set off?

Yes and no!

He cannot express his experiences in words. He can only report on the surface. The real thing cannot be conveyed in words.

He can only say: If you want to know what a pilgrim experiences, go on a journey.

What distinguishes pilgrimage from hiking?

  1. hiking:
  2. Hiking is about enjoying nature, discovering new places and being physically active.
  3. Hikers plan their routes, choose the right equipment and enjoy the beauty of the landscape.
  4. There are different forms of hiking, such as mountain hiking, trekking, sport hiking, Nordic walking and geocaching.
  5. Hiking is a leisure activity that is often used for recreation and stress relief.
  6. pilgrimage:
  7. Pilgrimage is also about hiking, but with an additional spiritual aspect.
  8. Pilgrims embark on a longer journey to a holy place. This journey can take several days or weeks and is often done on foot.
  9. The journey is just as important as the destination. Pilgrims use the time to reflect on their faith, talk to other pilgrims and reflect inwardly.
  10. Famous pilgrimage routes include the Way of St James to Santiago de Compostela or pilgrimages to places such as Taizé, Lourdes, Fatima or Medjugorje

 

 

Wei Wu Wei, a pseudonym for Terence James Stannus Gray, was a 20th century Taoist, philosopher and writer. His works are known for their profound insights and their connection to Zen Buddhism. One of his notable works is „Finger Points to the Moon: Reflections of a Pilgrim on the Path“. In this book, Wei Wu Wei masterfully opens up the direct and unrelenting perspective of a pilgrim and proves to be one of the essential classics of Zen Buddhism1.

The term Wu Wei comes from Daoism and is often translated as „non-action“ or „action through non-action“. Wu Wei means acting in harmony with the natural order and accepting the flow of life intuitively and effortlessly. It reminds us that true strength and efficiency are not achieved through effort and control, but through spontaneous action in harmony with the Dao. Wu Wei is a state of inner stillness that allows the right action to emerge at the right time without effort of will2.

In this sense, we can regard pilgrimage as a form of Wu Wei. Pilgrims embark on a spiritual journey to sacred places without excessive intervention, but in harmony with the flow of life. They are guided by their inner intuition and act in the moment, without overzealousness or blind actionism. Pilgrimage becomes a path of active non-action, where actions arise spontaneously and naturally, similar to Wu Wei in Daoism

 

At the beginning of his journey, the pilgrim received the decisive reference to WEI WU WEI and began reading it that evening in the hostel.

Unlike he had planned, he couldn’t do this without his smartphone. So letting go of the digital world did not happen.

The pilgrim comforted himself by telling himself that he would not have been able to read the book without the internet. „Finger points to the moon: reflections of a pilgrim“

There he read: „Every pilgrim on the path can be measured by the extent to which he looks at conventional values in a new way.“

Then everything changed and remained as it had always been. The pilgrim cried and was happy for the first time in a long time, without being able to call it happy. At the same time, he laughed at the top of his lungs without being able to say anything was funny.

The pilgrim knew that he did not really exist, as he had thought for the many decades of his life.

And this thought was suddenly just a thought. A thought that thought itself.

A thought that told him a story – HIS story. A story that he had believed to be the truth.

Nothing was as it was before and yet unchanged. He recognised the illusion as such.

It was as if he was waking up from a dream that he could recognise as a dream that still held him captive and wanted to pull him back into the dream world.

The pain intensified and the past came alive in his mind.

He could feel every rejection, every offence, every hurt from the past. It was happening now and now and now. Brief moments of joy flickered through his mind. just shadows of a time that didn’t exist, that was only still there in his mind.

Who am I?

Nothing!

There was nothing that he could grasp as permanent. Every answer to this question drifted away like a mist without creating any kind of certainty.

The pilgrim found himself in the void filled with all possibilities.

The pilgrim reads these lines and smiles at the nonsense written there by whoever.

Ultreia

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