1.1.4

Once you realize that the road is it the goal
and that you are always on the road,
not to reach a goal,
but to enjoy its beauty and its wisdom,
life ceases to be a task and
becomes natural and simple,
in itself an ecstasy.

Sri Nisagadatha Maharaj

Wenn du erkennst, dass der Weg auf dem du gehst das Ziel ist und
dass du immer auf diesem Weg bist,
nicht um ein Ziel zu erreichen,
sondern um die Schönheit und die Weisheit des Weges zu genießen,
dann hört das Leben auf eine Aufgabe zu sein,
sondern wird natürlich, einfach und
eine Freude in sich selbst.

zwichen Lubian und A Gudiña 16.5.,2019

el Camino Der Weg

 

Nisagadatha sagt hier in einer sehr schönen Form, was wir schon lange als Kalenderspruch kennen:

Der Weg ist Das Ziel

Das ist zunächst mal ein intellektuelles kognitives Wissen, keine wirkliche Erfahrung. Um die Wahrheit dieses Spruches zu erkennen, musst du sie erfahren.

Diese Erfahrung spielt sich jenseits des Wissens und des Verstandes ab. Wenn du erkennst dass der Weg auf dem du bist das eigentliche Ziel ist, kannst du nur vor Ehrfurcht und Dankbarkeit innehalten.

Diese Erfahrung hält sicher einige Zeit lang an, muss aber immer wieder erneuert werden, um ihre Kraft zu bewahren.

Auf dem Weg nach Santiago de Compostela im Jahr 2017 (Camino Frances) und auch im Jahre 2019, als sich von Sevilla nach Santiago gelaufen bin, wurde mir das immer mal wieder deutlich.

Das große JA zu dieser Erfahrung kann in Worten nicht ausgedrückt werden. Dennoch sprechen ich und viele andere darüber. Eben „darüber“. Wenn du in dieser Erfahrung drinsteckst, dann weißt du das nicht. Du weißt es erst, wenn die Erfahrung vorüber ist. Dann bleibt eine tiefe Sehnsucht nach dem was du eben gerade erfahren hast, oder wie Frank Kinslow es beschreibt; es ist die Sehnsucht nach einer   erfahrungslosen Erfahrung.

In einem der vielen Filmstreifen über den Jakobsweg, die man auf YouTube anschauen kann, fand ich eine Szene mit einem Pilger, der kurz vor Santiago über seine Erfahrungen und Empfindungen befragt wurde. Er sagte in etwa, dass er sich gar nicht freue, nun kurz vor dem Ziel zu sein, denn dann sei die Erfahrung des Pilgerns ja vorbei.

Viele auf dem Weg nach Santiago sehnen sich danach, die Kathedrale dort zu erreichen und denken, das Ende ihrer Pilgerreise sei damit gekommen. Das aber stellt sich sehr oft als Irrtum heraus.

Viele ehemalige Jakobspilger berichten, dass der Weg sie nicht mehr loslässt. Es kommt dann darauf an, die Erfahrung des Gehens in das alltägliche Leben zu integrieren und im Sinne von Nisagadatha das Leben nicht mehr als Aufgabe, sondern als eine natürliche und einfache Freudvolle Erfahrung zu sehen.

Mögen alle Wesen glücklich sein und Frieden finden!

unmon

 

 

Leave Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert