Nur wenn du jeden Gedanken aufgibst

 

Not Till You Abandon
All Thoughts Of Seeking Something
Will You Be On The Right Road
To The Gate

Clouds Gone
The Mountain Shows

( for the english version please srcoll down)

Nur wenn du jeden Gedanken aufgibst

Irgendetwas zu suchen

Kommst du auf den Weg

Haben sich die Wolken aufgelöst

Siehst du den Berg

Ob sich die Wolken auflösen oder nicht, ist nicht in unsere Macht gestellt. Das gilt zumindest für die Berge der Alpen. Vor einigen Jahren waren wir mit großer Erwartung nach Zermatt gefahren, um das Matterhorn einmal mit den eigenen Augen zu sehen. Das hatten wir uns sehr   gewünscht. Als wir aus dem Zug ausgestiegen sind und ins Dorf liefen, sahen wir, dort wo das Matterhorn eigentlich sein müsste, nur eine graue Nebelwand bzw. tiefhängende Wolken, die uns für die ganze Zeit, die wir in Zermatt verbrachten, den Blick auf diesen berühmten Gipfel verwehrt haben. Da konnten wir gar nichts tun und sind unverrichteter Dinge wieder abgefahren.
Das gleiche Erlebnis hatten wir ein paar Jahre später in Japan, als wir mit dem Superschnellzug Shinkanzen von Kyoto nach Tokio unterwegs waren. Wir fuhren am Fuji San, Japans berühmtesten Berg vorbei, der sich tief hinter Nebelwolken versteckt hatte. Wir hatten den Schaffner gebeten, uns Bescheid zu sagen, wenn wir an dem Berg vorbeifahren würden. Es war sehr seltsam, dass sich der Schaffner dann mit vielen Verbeugungen bei uns entschuldigte, dass wir den Berg leider nicht sehen können. So als könne die Eisenbahn etwas dafür, dass der Gipfel des Berges sich in den Wolken versteckt hatte. Nun, japanische Höflichkeit ist für uns Europäer nicht immer leicht zu verstehen.

In diesem Zenspruch ist ganz offensichtlich kein physischer Berg gemeint. Der Berg steht hier für die wahre Wirklichkeit, oder unser wirkliches Selbst. Und die Wolken repräsentieren unseren von Illusionen verschleierten Blick auf eben diese Wirklichkeit.

Auch wenn wir den Berg nicht sehen können, weil er sich hinter den Wolken unsichtbar verbirgt, ist er dennoch da.

Blicken wir jetzt auf den 1. Teil des Spruches, dann wird sehr deutlich, dass die Wolken nur dann verschwinden, wenn wir aufhören ehrgeizig zu suchen.

Mögen alle Wesen glücklich sein und Frieden finden.

 

Whether the clouds dissipate or not is not in our power. This is true at least for the mountains of the Alps. A few years ago, we had gone to Zermatt with great expectation to see the Matterhorn with our own eyes for once. We had wished for that very much. When we got off the train and walked into the village, we saw, where the Matterhorn should be, only a gray wall of fog, or rather low-hanging clouds, which prevented us from seeing this famous peak for the entire time we spent in Zermatt. There we could do nothing at all and left without having achieved anything.
We had the same experience a few years later in Japan, when we were traveling on the superfast train Shinkanzen from Kyoto to Tokyo. We passed Fuji San, Japan’s most famous mountain, hidden deep behind clouds of fog. We had asked the conductor to let us know when we were passing the mountain. It was very strange that the conductor then apologized to us with many bows that unfortunately we could not see the mountain. As if it was the railroad’s fault that the top of the mountain was hidden in the clouds. Well, Japanese politeness is not always easy to understand for us Europeans.

  In this Zen saying, obviously no physical mountain is meant. The mountain here represents the true reality, or our real self. And the clouds represent our illusion-obscured view of this very reality.

Even if we cannot see the mountain, because it hides itself invisibly behind the clouds, it is nevertheless there.

If we now look at the 1st part of the saying, it becomes very clear that the clouds will only disappear if we stop searching ambitiously.

May all beings be happy and find peace.

 

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